Harm/Shelter — Abfahrt du Gurke!

Harm/Shelter ecken gerne mal an. Mit Mercedes-Fahrern, Proberaum-Nachbarn und Azzlack-Crews.

In unserem Interview zeigen sie sich allerdings von ihrer Schokoladenseite und verraten uns einige Geheimnis aus dem Band-Dasein und auf welche Bands beim New Noise Festival 10 sie sich am meisten freuen.

Während ihr euren Van volltankt fragt der Mercedes-Fahrer (*) neben euch ob ihr eine Band seid und wie ihr klingt. Was sagt ihr auf die Schnelle?

Hallo Werner, tank deine Gurke voll und fahr weiter…. Scherz. Würden wohl sagen: Machen Hardcore-Musik, wird Ihnen wahrscheinlich nichts sagen, aber geht so in die Metal-Richtung.

Jetzt fragt er noch nach eurem Bandnamen. Ihr erfindet lieber schnell einen. Wie lautet der?

Wir sind über die Zeit schon viele Male von etlichen Leuten umbenannt bzw. umgetauft worden und haben daher einen recht breiten Pool aus dem wir schöpfen könnten. Beispiele: Warm/Kälter, Haram/Shelter, Darm/Behälter, Harmschellen , Harm/Strafvollzug etc.

Was glaubt ihr sagen eure Proberaumnachbarn über euch?

Meistens sowas wie: „Könntet ihr bitte leiser spielen, hier wollen noch andere Leute außer euch proben!“ Zumindest wenn sie sich zu uns rüber trauen. Einmal stand eine gesamte Thug-Life-Azzlack Crew und hat uns beim Proben zugehört, fanden aber die Musik glaube nicht so fresh. War ihnen wohl doch etwas zu Gitarren lastig, der Sound.

Wie seid ihr zum Hardcore gekommen? Was hat euch motiviert eure Musik zu machen?

Die Konzerte und natürlich die Musik anderer Bands. Sind mit Bands um uns herum groß geworden, haben alle Grunge, Metal und Punkrock etc. gehört, was uns auf jeden Fall geprägt hat. Sind dann irgendwann als Kids auf Hardcore Shows gelandet und waren sofort total begeistert von dieser energiegeladenen Musik. Haben uns dort einfach direkt sehr zuhause gefühlt.

Harm/Shelter live

Eine Band am Laufen zu halten erfordert viel Arbeit und Hingabe. Auf was verzichtet ihr persönlich für eure Musik?

Freizeit. Viel Nerven. Geld. Aber man bekommt ja mehr als genug dafür zurück. Allein die Weekender und Shows, mal aus Deutschland rauszukommen und mittlerweile weltweit so viele geile Leute und neue Freunde kennen zu lernen war mehr wert als wir investieren hätten können.

Wie geht’s weiter bei euch? Und was wird man in 10 Jahren über Harm/Shelter sagen?

September gehts ins Studio. Full Length via BEATDOWN HARDWARE. Grüße an Papa Toni wink emoticon Best Man alive! Außerdem eine Nachpressung unserer „The Evil Within“ – EP. Außerdem wollen wir noch ein Video aufnehmen. 10 Jahre ist dann doch eine lange Zeit. Wir persönlich können nicht mal garantiert sagen was in 2 Monaten bei uns abgeht. Wir werden sehen was kommt. Mit den Jahren kommen immer mehr Pflichten und Hindernisse dazu. Das kann nur die H/S-Gang der Zukunft beantworten.

Ihr habt jede Menge coole Bandlogos. Warum so viele und wer hat da soviel Talent?

Harm/Shelter LogosFridge, unser Drummer haut jede Menge Designs und Shirts in seiner knappen Freizeit über den Tresen. Ist einfach ein Zeichenmonster, der Gute, und daher ja auch nicht umsonst angehender Tätowierer. Haben mit dem Guten halt echt ein Goldstück geangelt.

 

 

Was glaubt ihr schafft mehr „Spirit“ im Hardcore? Old-School Mund-zu-Mund-Empfehlung und Fanzines oder die Verknüpfung aller Leute (untereinander als auch zu den Bands) durch Social Media?

Social Media zum größten Teil.

Wie ausgelutscht ist der Spruch „Hardcore is more than Music“?

Ausgelutscht vielleicht schon aber auch wahr. Darum passt er. HC ist ein Teil vom Leben vieler Leute, so auch ein Teil von unserem. Ohne HC würde ein riesiger Teil unseres Lebens, unseres Freundeskreises und unserer Freizeitbeschäftigung wegfallen. Weltansichten, Kleidung, Style, etc. … da hängt schon sehr viel mehr drin als nur Musik an sich.

Viele Hardcorebands haben einen bestimmten Habitus auf der Bühne. Bewegungsabläufe, Körperhaltungen, Ansagen. Habt ihr dazu eine Meinung?
Ist sowas Cliché oder Ausdrucksform?

Harm/ShelterSowie als auch würden wir sagen. Eine Band die im Sitzen spielt gibt es wohl nicht so häufig. Die Energie macht einen großteil der Musik aus, somit auch die explosive Form der Bewegung. Das gehört einfach zu einer intensiven Show dazu und passiert dann automatisch.

 

 

Seid ihr selbst als Besucher auf vielen Shows? Welche Bands wollt ihr auf dem New Noise Festival dieses Jahr anschauen?

GTW GTW GTW GTW GTW, denn die haben wirklich einen sehr guten Klang. Sehr hervorragend. Außerdem sind die Ladies mit Guns UP auf Tour, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf. Zudem haben wir Bock auf Client., Malevolence, Empowerment und viele andere. Ohne Schleim.

Wir freuen uns aufs New Noise und als Band dabei zu sein. Eines der entspanntesten Festivals! Oft spielen wir selbst auf den Shows die wir auch so gerne besuchen würden und sehen viele coole Bands. Wenn es ansonsten von der Zeit her passt neben Arbeit etc. gehen wir auch gerne selber auf Shows, klar.

Was erwartet uns auf dem New Noise Festival sobald ihr die Verstärker aufreißt?

Das was wir am besten können: Action. Guaranteed.

(*) PS: Hört euch zur ersten Frage auch mal das Ende des Songs „War ft. Phil“ an.

Weitere Infos über Harm/Shelter gibt es bei FacebookBandcamp, Beatdown Hardware und BigCartel.

Alle Infos zum New Noise Festival 10 am 22.08.2015 bekommt ihr hier www.newnoisefest.de/2015, im Facebook-Event und auf der Ticketseite.

Das Interview führte Benjamin